Es gibt nur den Sohn, der an einem oder zwei Sonntagen im Monat von Albany kommt, wo er als Steuerberater in einer Kanzlei arbeitet. Bei diesen Besuchen führt er seine Mutter aus. Ich begegne ihnen, als sie unterwegs waren ins Theater oder ins Kino, oder ich sah sie durch das Fenster im chinesischen Restaurant in…
Kategorie: China in Büchern
Benjamin Maack: Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein
In der Klinik hängt Theos Bild neben meinem Bett. So ist es leichter, morgens aufzustehen. Es ist ein Bild, an dem ich mich festklammere, wenn ich der Welt zu kompliziert werde. Wenn ich mich selbst und auch nichts anderes mehr verstehe. Dann denke ich, dass ich nur das Schwarz von meinem Gelb kratzen muss. Das…
Olga Tokarczuk: Gesang der Fledermäuse
Matoga hatte alles ausgezeichnet organisiert. In seinem Arbeitspelz, als Zeremonienmeister, schenkte er aus einer großen chinesischen Thermoskanne Kaffee in Plastikbecher, die er an die Trauernden verteilte. Diese zarte und freundliche Verkäuferin war von mandschurischer Schönheit. Dazu trug sie auf dem Kopf eine Mütze aus Kunstpelz. Er hatte eine Glatze, seine Wangen waren mit grauen, kurzen…
Ricarda Huch: Der Fall Deruga
.. „wenn aber nun kein Nachtkleid in dem Paket war, was war ihrer Meinung nach dann darin?“ …„Es war ein Kimono darin“, sagte Deruga, „den mir einmal ein Patient aus China mitgebracht hatte, und den ich der Dame, die ich besuchte, leihen wollte.“ „… Besaß denn der Angeklagte einen chinesischen Kimono?“„Chinesisches Zeug habe ich einmal…
Karen Duve: Sisi
„Es ist ein Opfer“, sagte Elisabeth, „ich muss die ganze Nacht so liegen, unbeweglich wie eine Statue, sonst verwirren sich die Haare.“„Ich mache mir einfach einen Chinesenzopf“, sagt Marie Louise, „das geht auch.“ … Als Marie Louise im Nachthemd vor dem Toilettentisch sitzt und sich von Zofe Sophie die Haare kämmen und zu einem langen…
Benjamin Maack: Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein
In der Klinik hängt Theos Bild neben meinem Bett. So ist es leichter, morgens aufzustehen. Es ist ein Bild, an dem ich mich festklammere, wenn ich der Welt zu kompliziert werde. Wenn ich mich selbst und auch nichts anderes mehr verstehe. Dann denke ich, dass ich nur das Schwarz von meinem Gelb kratzen muss. Das…
Dmitrij Kapitelman: Eine Formalie in Kiew
Ukrainisch verstehe ich kaum, wir kamen damals aus dem russischsprachigen Teil. Es klingt wie eine Art slawisches Mandarin für mich. Die Frau im blauen Kurvenkleid nimmt sich meiner Belange an. … Ich trage ihr mein Anliegen vor, sie nickt marginal und ist sogar so kulturkulant, ins Russische zu wechseln, als sie merkt, dass ich kein…
Monika Helfer: Vati
Dagegen die Hose zu weit, auch wie bei Charlie Chaplin, eine Nummer zu groß. Der Bund ist viel zu hoch oben. Doppelbundfalte. Er ist ein kleiner Mann. „Damals waren alle Männer klein“, sagt mein Mann. Er sagt: „Dein Vater sieht aus wie der junge Mao Tse-tung.“„Du bist nicht der Einzige, der das sagt“, sage ich….
Taiye Selasi: Diese Dinge geschehen nicht einfach so
Jede Art von Pantoffeln. Dicke Pantoffeln aus gesteppter Baumwolle aus edlen Hotels, mit gepolsterten Einlagen und beigen Gummisohlen, glänzende Polyester-Pantoffeln, in Chinatown en gros gekauft, neonblau und grelles Pink mit gestickten Drachen über den Zehen, … Die Wachleute, die weiß waren, schauten Dr. Yuki an, die rosarot war und deren kleine Hände und Lippen vor…
Alina Bronsky: Scherbenpark
Denn so kreuzunglücklich sie sich im Solitär auch fühlt, nach Nowosibirsk will sie auf keinen Fall, schon gar nicht mit Zwang. Sie träumt zwar davon, irgendwann zurückzukehren, später, mit einer Taille, dezent geschminkt, mit einem Koffer voller schicker Klamotten und idealerweise untergehakt bei einem Deutschen mit akkuratem Schnurrbart. Nett und reich soll er sein und…