Am populärsten ist zweifellos Mao Zedong, wenn Bezug auf die chinesische Geschichte genommen wird.
Natascha Wodin: Sie kam aus Mariupol (2021)
Im Oktober wird Lidia mit ihrer Familie nach Kasachstan evakuiert. In einem Güterzug geht die Reise durch ganz Russland – fast fünftausend Kilometer, eine Odyssee von über einem Monat durch das brennende Land, immer vor und zurück, bis an die Grenze nach China.
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Entweder geht die Reise auf dem Wasserweg weiter, auf einem Schiff, das sie auf der Donau über Serbien und Ungarn ins Deutsche Reich bringt, irgendwohin in die Nähe von Passau, oder sie werden in einem der Viehwaggons transportiert, die die nie versiegende Menschenfracht aus allen Himmelsrichtungen nach Deutschland befördern. Es sind Ukrainer, vor allem Ukrainer, aber auch Russen, Polen, Letten, Litauer, Esten, Bjelorussen, Aserbaidschaner, Tadschiken, Usbeken, Griechen, Bulgaren, Jugoslawen, Ungarn, Tschechen, Franzosen, Italiener und viele andere, sogar Chinesen sind dabei. Meine Mutter ist auf ihrer ersten Auslandsreise in internationaler Gesellschaft.
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Sie ahnt nicht, dass ihre Mutter noch lebt, vom Krieg aber zusammen mit ihrer Tochter Lidia ans andere Ende der Welt getrieben wurde, in die Evakuierung ins kasachische Alma-Ata, schon fast nach China.
Lydia Sandgren: Gesammelte Werke (2021)
Elis gelang das Kunststück, in seiner total relaxten Position mit den Schultern zu zucken. „Ich hatte eine Präsentation.“
„Präsentation? Wovon?“
Elis gähnte. Murmel, murmel. „…China.“
„Was?“
„Kulturrevolution in China. Wir haben eine Facharbeit darüber gemacht.“ (Neuerliches Gähnen.)
Mithu Sanyal: Identitti (2021)
„Könnt ihr ein paar deutsche Kolonien aufzählen?“
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„Okay! Ich erspare euch die Marshall-Inseln, Karolinen, Nördlichen Marianen, Palau. Und Kiautschou in Nordostchina. …“
Tessa Hadley: The Past (2015)
In the Sorbonne the discussion groups were packed out, day and night. Everyone had their copy of the Little Red Book.
Julian Barnes: Flauberts Papagei (1984)
Verbrachte mit dem Schreiben von L’Idiot de la famille zehn Jahre, während deren er maoistische Traktate hätte schreiben können.
Haruki Murakami: Gefährliche Geliebte (1992)
Während des Krieges war mein Vater vom College weg eingezogen worden und nach Singapur an die Front gekommen; nach der Kapitulation verbrachte er einige Jahre in Kriegsgefangenschaft.
„Was liest Du da?“ Sie deutete auf mein Buch. Ich zeigte es ihr. Eine Geschichte des chinesisch-vietnamesischen Grenzkonflikts nach dem Vietnam-Krieg. Sie blätterte kurz darin und gab es mir zurück. „Liest Du keine Romane mehr?“
Nicholson Baker: So geht’s. Essays (2012)
… im April wurde General Douglas MacArthur, nachdem er eine nicht autorisierte Bemerkung über die Notwendigkeit, China zu bombardieren, zu viel gemacht hatte, von Präsident Truman seines Kommandos im Fernen Osten enthoben. (Die Times 1951)
Dubravka Ugrešić: Karaokekultur (2010)
Das Internet ist ein Feld, auf dem – wie in einem Albtraum Mao Tsetungs – wirklich tausend Blumen blühen. (Karaokekultur)
Untersuchungen von Amnesty International ergaben, dass in China jährlich etwa 6000 zum Tode Verurteilte hingerichtet werden. Neunzig Prozent der transplantierten Nieren kommen von exekutierten Sträflingen. Reiche Ausländer bezahlen zwischen zehn- und vierzigtausend Dollar für eine Niere. Die Organernte endet natürlich nicht bei den Nieren. In chinesischen Gefängnissen werden die Hinrichtungen sehr vorsichtig vorgenommen. Erfreut sich der zum Tode Verurteilte keiner guten Gesundheit, schießt man ihm in die Brust, wenn sich seine Organe zum Ausschlachten eignen, bekommt er einen Kopfschuss. (Der Trost der letzten Ressource)
Nino Haratischwili: Das achte Leben (Für Brilka) (2014)
„Die Kommunisten müssen auch beim Lernen ein Vorbild sein: Sie sollen zu jeder Zeit sowohl die Lehrer der Massen als auch ihre Schüler sein.“ Mao
„Die Macht erwächst aus dem Lauf eines Gewehrs.“ Mao
… wir durften nach Nordkorea, China, nach Kuba, nach Guinea, nach Süd-Jemen, nach Somalia, in den Kongo, nach Madagaskar, Kambodscha, Laos, Äthiopien, Angola, Mosambik, Benin, Grenada, Nicaragua, Simbabwe.
Home wurde 1976, fünf Jahre nach Replacement, veröffentlicht, im gleichen Jahr, als ganz Vietnam sozialistische Republik wurde und Saigon aufhörte zu exisitieren und Ho-Chi-Minh-Stadt zu leben begann, als Mao Zedong starb und China ein verheerendes Erdbeben heimsuchte, als freue sich die Erde hämisch über den Tod des großen Diktators …
Chimamanda Ngozi Adichie: Americanah (2013)
Sie hoffte, dass er ihr, wie so oft einen langen Vortrag zum Beispiel über die Geschichte Chinas halten würde, und sie würde mit halbem Ohr zuhören und ihn aufheitern.
Yasmina Reza: Glücklich die Glücklichen (2013)
Ich weiß nicht, warum wir uns diese absurden Abendessen antun. – Kein Mensch zwingt dich mitzukommen. – Aber sicher. – Aber nein. – Natürlich. – Und diese Plunze in Rot, die noch nicht mal weiß, dass die Japaner keine Atombombe haben! – Was macht das schon? Wer muss so was wissen? – Wenn man die Stärke der japanischen Verteidigungskräfte nicht kennt, und wer kennt die schon?, dann sollte man sich auch nicht in ein Gespräch über die terretorialen Ansprüche im Chinesischen Meer einmischen.
Ngũgĩ wa Thiong’o: Herr der Krähen (2006)
Dr. Yunity Mgeuzi-Bila-Shaka. Versteht ihr? Ohne Zweifel eine Revolutionärin. Maoistisch. Alikuwa mtu ya Beijing.
Machokali bewunderte seit jeher die Art des Herrschers, mit Frauen umzugehen, vor allem mit dieser Frau, die sich von einer inbrünstigen Anhängerin Mao Tse-Tungs zu einem treuen Schoßhündchen des Herrschers gewandelt hatte!