Porzellanwaren aus China, wertvolle Stücke oder Alltagsporzellan, werden mehr oder weniger beiläufig in der Literatur erwähnt. Irgendwo steht gerne mal ein Objekt herum, das aus China kommt, oder chinesisch anmutet.
Lydia Sandgren: Gesammelte Werke (2021)
Gustav versenkte die Hand in einem blau-weißen Porzellankrug, und sie kam mit einer drei viertel vollen Flasche Cognac wieder zum Vorschein.
„Ausgerechnet in der Ming-Vase“, sagte er. „Sie hat doch Stil.“
Sulaiman Addonia: Silence is My Mother Tongue (2018)
Saba gave her hand to the woman, who led her inside the hut where only men had been. Saba cast her eyes around. To the left of the door, there was a blue plastic chair lined up against the wall. Right next to it, under the window, stood a small table. Covered in colourful fabric, it was arranged with a set of china cups and silk flowers in a blue plastic vase.
Theresia Enzensberger: Blaupause (2017)
Ich habe mich an chinesischen Lampions orientiert, aber anstatt fernöstliche Motive einzusticken, kleine rote und blaue Dreiecke auf das Papier geklebt.
Tessa Hadley: The Past (2015)
From the kitchen came the rattle of china and cutlery, pan lids chiming, Alice banging the wooden spoon on the side of the pan after stirring.
They were using the good china from the sideboard, the cups weightless and fine, transparent. It you held them up to the light when they were empty you could see set in the base a picture of a woman’s head, strands of her loose hair blowing behind her…
The had exchanged the reams of tickets they won for a white china vase in the shape of a crumpled boot, which Kasim said he was going to give as a present to Alice, just to watch how it put her on the spot, having to appear grateful when it was the ugliest thing she’d ever seen.
Ceremonially, over coffee in the dining room, Kasim presented Alice with the china boot.
Nino Haratischwili: Das achte Leben (Für Brilka) (2014)
Es wurden Kurreisen unternommen, festliche Diners veranstaltet, Bälle besucht, Stoffe aus Frankreich bestellt, Hüte genäht, zwei neue Hausmädchen eingestellt, Schmuck und etliche chinesische Porzellanvasen gekauft, die Lara besonders mochte.
Jean-Christophe Rufin: Tage in Asmara (1999)
Aber der Anblick dieses Trödelhaufens erschreckte ihn nicht. Er trat ein, und die Tür ließ ihr kleines chinesisches Glöckchen erklingen.
Robert Seethaler: Der Trafikant (2012/13)
Im Behandlungszimmer von Dr. Freud.
Der Terrakotta-Reiter hatte schon eine dünne Staubschicht auf dem Schädel, und vom linken Ohr des chinesischen Wächters glaubte er sogar einen zart schimmernden Spinnwebfaden hängen zu sehen.
Philipp Tingler: Fischtal (2007)
Ordentlich gereiht standen Schlangen aus steinalten Konserven in den Regalen im Keller, in staubigen Kohorten, wie chinesische Tonkrieger.
Muriel Barbery: Die Eleganz des Igels (2006)
Beim Essen hat Tibères Vater also gesagt: „Wie, Sie kennen das Go nicht, dieses großartige japanische Spiel? Ich produziere gegenwärtig eine Bearbeitung des Romans von Sa Shan, ‚Die Go-Spielerin‘, es ist ein ganz fa-bel-haftes Spiel, das japanische Gegenstück zum Schach. … Völliger Unsinn, was er daherredete. Erstens wurde das Go von den Chinesen erfunden. … Und zweitens ist es kein japanisches Gegenstück zum Schach. … Beim Schach muss man töten, um zu gewinnen. Beim Go muss man aufbauen, um zu leben. …
Ute Krause: Die Muskeltiere. Einer für alle, alle für einen (2014)
An der Wand stand ein hohes Regal mit Büchern und chinesischen Vasen.
Niemand hatte bemerkt, wie zwei große chinesische Vasen, die oben auf dem Regal standen, sich immer weiter Richtung Rand bewegten, kurz wackelten und dann krachend auf den Köpfen der zwei Ganoven landeten.
Michael Kleeberg: Der König von Korsika (2001)
Im Jahr 1694 wird Theodorus Neuhoff geboren, der als König von Korsika ein Kuriosum der Geschichte wird.
… und als Amalia schließlich mit dem Kind und einer Amme und Zugehfrau namens Minne, die wie die Neuhoffs aus Westfalen stammte, ins Fort zurückkehrte, schimmerte ihre Schläfenhaut durchsichtig und blaugeädert wie Chinaporzellan.
Charles Jackson: Das verlorene Wochenende (1944)
Unangenehme Wahrnehmungen rufen eine Erinnerung an das Zuhause der Kindheit und Jugend hervor, an ein „chinesisches Windspiel“, eines, das möglicherweise tatsächlich aus einzelnen aufgehängten kleinen Glasscheiben bestand.
Der Wagen fuhr wieder an, und als die eingefrorenen Räder sich weiterdrehten, gaben sie schwerfällige, mühevolle, aber melodische Geräusche von sich, als schlügen hängende Glasscheiben gegeneinander – ähnlich den kleinen chinesischen Windspielen, die früher an der Seitenveranda hingen, aber viel lauter und sehr schroff.
Lily Brett: Alles halb so schlimm! (1990)
Die unteren Scheiben des Fensters, aus dem man in den Garten sah, waren blau gefärbtes Milchglas, wie es in Caulfield und East St. Kilda in den späten sechziger Jahren en vogue gewesen war. Lola nannte diesen Stil jüdisch-chinesische Architektur.
Eric Ambler: Topkapi (1962)
Als wir den zweiten Hof rechts entlanggingen, hielt ich Fischer einen Vortrag über die Serailküchen – mit allen Details über die Sung-, Yuan- und Ming-Porzellane –, aber niemand drehte sich auch nur nach uns um.